Unsere Historie

1992 – 2014: SCHIFFSFINANZIERUNG DURCH DIE Hamburg Commercial Bank AG (ehemals HSH NORDBANK AG)

Von der Hamburg Commercial Bank AG (ehemals HSH Nordbank AG) werden unter anderem 253 Schiffe mit einem Baujahr von 1992 bis 2014 finanziert. Sie bilden das spätere Übertragungsportfolio und entsprechen einem Forderungsvolumen von über 5 Milliarden Euro.

2008: SCHIFFFAHRTSKRISE

Der Baltic Dry Index, ein von der Baltic Exchange in London veröffentlichter Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern, fällt von Mai bis Dezember 2008 um fast 12.000 auf knapp 700 Punkte. Die daraus resultierende Krise erfasst sämtliche Schifffahrtsmärkte und führt branchenweit zu Finanzierungsschwierigkeiten.

2012 – 2014: FORTSETZUNG DER SCHIFFFAHRTSKRISE

Banken ziehen sich teilweise aus der Schiffsfinanzierung zurück und sind gezwungen, deutliche Risikovorsorge auf bestehende Engagements zu bilden. Im Jahr 2013 müssen mehr als 100 Fondsschiffe Insolvenz anmelden. Bis 2014 sind mehr als 450 Schiffsfonds insolvent, der Schaden beläuft sich auf bis zu 10 Milliarden Euro.

2015: EU-BEIHILFEVERFAHREN

Im Jahr 2011 hatte die Hamburg Commercial Bank AG (ehemals HSH Nordbank AG) den Garantierahmen von 10 auf 7 Milliarden Euro reduziert, um Prämienzahlungen zu verringern. Dieser Schritt geschah verfrüht. Durch die Wiedererhöhung der Garantiesumme wird 2015 das zweite EU-Beihilfeverfahren ausgelöst. Eine Vereinbarung zwischen der EU und Deutschland sieht zum einen die Aufspaltung der Hamburg Commercial Bank AG (ehemals HSH Nordbank AG) und ihre Privatisierung vor. Zum anderen eröffnet sie die Möglichkeit der Übertragung eines Portfolios in Höhe von bis zu 6,2 Milliarden Euro EaD an die Länder. Eine Tranche von 4,1 Milliarden Euro stellt das spätere Länderportfolio der portfoliomanagement dar.

22. Dezember 2015: GRÜNDUNG DER ABWICKLUNGSANSTALT

Die portfoliomanagement wird durch den Staatsvertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg als erste landesrechtliche Abwicklungsanstalt im Sinne von § 8b FMStG errichtet.

30. Juni 2016: DAS SCHIFFSPORTFOLIO GEHT WIRTSCHAFTLICH Auf DIE ANSTALT ÜBER

Forderungen in Höhe von 4,1 Milliarden Euro werden zu einem Kaufpreis von
2,4 Milliarden Euro erworben. Dieser Kaufpreis wurde von den Vertragsparteien festgelegt und entsprach dem Wert, zu dem das Portfolio nach Auffassung der Europäischen Kommission beihilfefrei übertragen werden konnte. Nach dem Ergebnis einer Prüfung durch eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft entsprach der Kaufpreis mindestens dem Marktwert des Kreditportfolios zum 30. Juni 2016.

Jahresabschluss 2016: Aufbau der Anstalt erfolgreich abgeschlossen und Aufnahme des Regelbetriebs

Im Geschäftsjahr 2016 konzentrierte sich die portfoliomanagement auf die Errichtung und den Aufbau der Anstalt sowie die Übernahme und das Management des Kreditportfolios. Infolge der nachhaltig andauernden Krise auf den Schifffahrtsmärkten und dem weiteren Verfall der Marktpreise und Charterraten musste das Kreditportfolio um 522 Millionen Euro abgewertet werden. Der fortgeschriebene Buchwert des Portfolios betrug damit zum Bilanzstichtag 1,898 Milliarden Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken zum 31. Dezember 2016 trotz gestiegener Devisenkurse per Saldo von 2,623 Milliarden auf 2,352 Milliarden Euro.

21. November 2017: Erfolgreiche Ablösung der Brückenfinanzierung in 2017

Mit Aufnahme des operativen Geschäftsbetriebs im Juni 2016 hat die portfoliomanagement eine Brückenfinanzierung am Kapitalmarkt aufgenommen. Am 21. November 2017 konnte diese USD-Brückenfinanzierung über ursprünglich 2,87 Mrd. USD in drei Emissionen vollständig durch die portfoliomanagement zurückgeführt werden.

Jahresabschluss 2017: Erste Abbauerfolge Bereits im ersten vollständigen Geschäftsjahr

Der ausstehende Kreditbetrag des notleidenden Schiffsfinanzierungsportfolios konnte im ersten vollständigen Geschäftsjahr um nahezu 14 Prozent auf 3.856 Mio. Euro und die Forderungen an Kunden um annähernd 20 Prozent auf 1.643 Mio. Euro reduziert werden. So konnte der Buchwert aus dem Abbau der Kredite um 193 Mio. Euro zurückgeführt und das Portfolio um 37 Schiffssicherheiten weiter reduziert werden. Erste Abbauerfolge noch während der Aufbauphase!

Jahresabschluss 2018: Positives Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2018

Der ausstehende Kreditbetrag zum 31. Dezember 2018 betrug 3,67 Mrd. Euro, der Buchwert 1,48 Mrd. Euro. Dabei resultiert der Rückgang zum Vorjahresstichtag (-187 Mio. Euro Kreditbetrag, -164 Mio. Euro Buchwert) im Wesentlichen aus Tilgungen und Erlösen. Mit 173 Schiffssicherheiten sind wir in das Geschäftsjahr 2019 gestartet. Die Anzahl der Sicherheiten hat sich damit im vergangenen Geschäftsjahr um 41 reduziert. Seit Gründung der portfoliomanagement haben 80 Schiffe das Portfolio verlassen.

Heute: RESTRUKTURIERUNG und abbau

Bei einem überwiegenden Teil der Engagements besteht ein Zahlungsverzug. Die übernommenen Schiffsfinanzierungen werden restrukturiert und neu ausgerichtet. Dabei werden unter anderem der Wechsel der Geschäftspartner, der Charterer oder Reedereien sowie die Zusammenführung von Schiffen, das sogenannte Pooling geprüft. Das Portfolio wird schrittweise abgebaut.

Hier finden Sie die am häufigsten gestellten Fragen.

Welche Bedingungen waren an die Wiedererhöhung des Risikoschirms zugunsten der Hamburg Commercial Bank AG (ehemals HSH Nordbank AG) geknüpft?

Nach intensiven Verhandlungen haben die Kommission und die deutschen Behörden sich auf eine Lösung verständigen können, die erstens eine Spaltung der Bank vorsieht: in eine Holdinggesellschaft, welche die meisten Vergütungsbestandteile der Verlustgarantie übernehmen wird, und eine operative Gesellschaft, welche die laufenden Geschäfte der Bank weiterführen wird. Zweitens wird die operative Gesellschaft nachfolgend in einem offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibungsverfahren privatisiert. Die zu verkaufende Gesellschaft wird so restrukturiert, dass ein erfolgreicher Veräußerungsprozess in Anbetracht der Privatisierung erleichtert wird. Die Verkaufserlöse dienen zunächst der Begleichung der Ansprüche der deutschen Länder auf Garantievergütung. Die Kommission wird das neue Unternehmen, das aus dem Verkaufsprozess hervorgeht, in einer nachfolgenden Entscheidung beurteilen. Sollte der Verkaufsprozess scheitern, wird die Bank Neugeschäftsaktivitäten einstellen müssen und ihre Vermögenswerte in einer Weise verwalten, die ihrer Abwicklung dient.